Literatur trifft auf Chemie ODER Wie genau nimmt es die Literatur mit der Wissenschaft?

Dieser Frage gingen die Schüler*innen der 7D gemeinsam mit Frau Professorin Granabetter-Falb und Frau Professorin Ginzel am Freitag vor den Semesterferien drei Stunden lang im Chemiesaal nach.

Ausgangspunkt und Anlassfall für dieses Projekt sind letzten Endes die schlechten Chemiekenntnisse von Frau Professorin Ginzel, die in einer Deutschstunde einzelne Kapitel des Romans Das Parfum von Patrick Süskind nachbesprechen wollte. Darin ist der Protagonist Grenouille auf der Suche nach dem perfekten Duft. Mit Händen und Füßen und mithilfe der Google-Bildersuche versuchte Professorin Ginzel der Klasse mehr schlecht als recht das Destillationsverfahren zu erklären, welches im Roman ausführlich beschrieben wird. Im Anschluss an diese Unterrichtsstunde folgte ein Hilferuf an die zuständige Chemielehrerin der Klasse. Diese erstellte daraufhin prompt einen Stationenbetrieb, bei dem die jeweiligen Verfahren zur Herstellung von Parfum erforscht und ausprobiert werden sollten.

Versuche:

  • Extraktion: Mittels Kaltextraktion haben wir Orangenschalenöl hergestellt.
  • Wasserdampfdestillation: Im Destillationsverfahren haben wir (ein paar Tropfen) Ingwer-Aroma hergestellt.
  • Mazeration: Durch das Einweichen von Orangenschalen in flüssiger Schokolade haben wir aromatisierte Schokolade hergestellt. (Ob der Versuch funktioniert hat, werden wir aber erst nach den Ferien erfahren.)
  • Destraktion: Durch das Zusammenmischen Buttersäure (☹) und Propanol haben wir künstliches Erdbeeraroma hergestellt.

 

 

Außerdem durften wir in die Haut von Grenouille (dem Protagonisten) schlüpfen und uns im Zusammenmischen von verschiedenen Gerüchen versuchen und unser eigenes Parfum herstellen.

Dieses fächerübergreifende Projekt hat nicht nur Spaß gemacht, sondern hat auch gezeigt, dass Autor*innen oft sehr genau für ihre Texte recherchieren müssen. Die in der Literatur dargestellte Welt ist nicht völlig fiktional, sondern bedient sich immer an den Elementen unserer Wirklichkeit. Um den Leser/die Leserin in den Bann zu ziehen, müssen diese Elemente aber glaubhaft und somit realistisch geschildert werden. Und dazu braucht es eben auch naturwissenschaftliches Wissen.